• Friedenszelt


    Uraufführung:
    3. November 2006, KosmosTheater Wien

    Produktion: motionworX
    Choreografie: Wera Goldman
    Tanz:
    Martina Haager
    Lichtdesign: Silvia Auer
    Musik: Amir Milstein, Hagit Rosmarin

    Wera Goldman beschäftigt sich künstlerisch neben ethnischen Tanzformen seit langem mit der Umsetzung biblischer Stoffe in Tanz. In ihrer jüngsten Choreographie mit dem Titel „Friedenszelt“ setzte sie sich mit den biblischen Frauengestalten Sara und Hagar auseinander. Die Künstlerin orientiert sich an der Alttestamentarischen Erzählung und Überlieferung. In ihrer Interpretation sieht sie Sara und Hagar als Mütter zweier Volksstämme; Sara und deren Sohn Isaak als Stammesvater der Hebräer, Hagar und deren Sohn Ismael als Stammesvater der Araber. Beide Völker kommen aus einem Zelt, dem Friedenszelt Abrahams! Die Choreographin und Tänzerin möchte sich mit diesem Stück für Frieden unter den Nationen aussprechen!

    WERA GOLDMAN ist die letzte aktive Vertreterin des in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Mitteleuropa entstandenen Ausdruckstanzes.
    Die in Wien geborene Wera Goldman begann schon in sehr jungen Jahren sich ihrer Leidenschaft, dem Tanz zu widmen. Sie begann ihre Tanzausbildung bei Riki Raab in Wien. 1938 musste die junge Goldman nach Palästina emigrieren, lebte und arbeitete dort als Pionier-Mitglied in einer Kibbuz-Kommune. Schon bald schloss sie sich der ebenfalls 1935 emigrierten, wiener Ausdruckstänzerin Gertrud Kraus in Tel Aviv an und tanzte in deren Company. Fünf Jahre lang blieb sie dort Mitglied und tanzte wesentliche Solo-Partien, darunter die Rolle des Todes in „Des Dichters Traum“ (1943), jenem Stück, das von der Kibbuz Contemporary Dance Company vor einigen Jahren auch in Wien getanzt worden ist.

    Wera Goldmans Interesse galt neben dem Ausdruckstanz und damit verbundenen zahlreichen eigenen Choreographien auch der Vielfalt unterschiedlicher ethnischer Tanzformen. Sie hielt sich längere Zeit in Australien, Südostasien und Indien auf, wo sie die dortigen, verschiedenen Tanzformen  ausführlich studierte. In Australien präsentierte sie auch einige ihrer Solotanzstücke wie „Woman of the bible“, „Israel Dances“, beschäftigte sich mit Tänzen der Aborigines und veranstaltete sogar Festivals und historische Festzüge. In Indien setzte sie sich lange Zeit eingehend mit den Stilarten des klassischen indischen Tanzes auseinander.

  • Proben für Friedenszelt               

    KosmosTheater                               Fotos: Andreas Diem