29.3.2010
www.tanz.at

Autorin:
Ditta Rudle

Manfred Aichinger arbeitet mit seinem Ensemble an der Choreografie „Die opheliaMASCHINE“ (angelehnt an Heiner Müllers „Hamletmaschine“ , begleitet von der szenisch-musikalischen Bearbeitung durch Einstürzende Neubauten), die im Mai Premiere haben wird. Mit einem Solo der Protagonistin Martina Haager zeigte er ein erstes Konzentrat der abendfüllenden Produktion. Schon diese ersten 20 Minuten, ließen ahnen, was Aichinger vorschwebt, nämlich zu zeigen, wie sich die blutige Geschichte und die Gefühle der Betroffenen in den Körper einschreiben. Die Beine breit und aggressiv vorgestreckt, mit einem silbernen Schuppenpanzer vor der Brust, sitzt Ophelia in roten Polstern. Der Panzer wird abgelegt, schutzlos steht sie da, „Mutter, Witwe, Geliebte“ und ist voll Hass. Sie krümmt die Gliedmassen, verbiegt den Körper, als wollte sie in sich hineinkriechen, spannt den Leib, als wollte sie ihn zerreißen, rafft sich auf und rennt und rennt und rennt. Findet kein Ziel, keinen Ausweg, weiß nicht wohin sie sich wenden soll und fällt unvermittelt wieder zu Boden. Die Bewegungen der Tänzerin scheinen aus dem Innersten ihres Körpers zu kommen und erzählen mehr als die sparsam gesprochenen Worte. Die Neugier auf das gesamte Stück ist geweckt.